Nicht nur in der PV-Industrie – auch auf der Intersolar Europe 2023 ist die europäische PV-Produktion ein heißes Thema. Aus diesem Grund findet dieses Jahr auf der weltweit führenden Fachmesse für die Solarwirtschaft erstmalig die PV Manufacturing Stage statt. Ausgerichtet wird sie von unserem Partner, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. Erfahren Sie in unserem Interview mit Dr. Puzant Baliozian, Projektleiter VDMA Photovoltaic Equipment, was Besucher bei der Veranstaltung erwartet.
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1. Die PV Manufacturing Stage findet dieses Jahr erstmalig auf der Intersolar Europe statt. Welche Rolle spielt die PV-Produktion aus Sicht des VDMA derzeit?
Unsere Fachabteilung Photovoltaik Produktionsmittel freut sich sehr, diese Veranstaltung erstmalig und gleich an drei Tagen ausrichten zu dürfen. Wie der Titel schon verrät, dreht sich alles um die neuesten Highlights der Solarproduktion, vorgestellt von Experten und Innovationstreibern der Branche. Da die Nachfrage an preiswerten PV-Produkten für den weltweiten Solarausbau auch in Europa steigt, gewinnen Fertigungs- und Produktionstechnologien immer größere Bedeutung. Für 2022 wird das PV-Liefervolumen auf rund 294 GW geschätzt. Nachfrageprognosen zeigen, dass die Produktionskapazität weiter ausgebaut werden muss, damit der Markt bedient werden kann.
2. Was erwartet die Teilnehmer auf der diesjährigen PV Manufacturing Stage? Welche Themen stehen 2023 im Mittelpunkt?
In insgesamt acht geplanten Sessions werden zahlreiche topaktuelle Themen behandelt. Experten führender Hersteller von Solarwafern, -zellen und -modulen sowie Solaranlagenbauer haben so die Möglichkeit, sich über die Entwicklungen ihrer Technologien, Prozesse und Konzepte auszutauschen. Außerdem gibt es Präsentationen zu Zell- und Modultechnologien und zu modernsten Produktionsanlagen „Made in Europe“, mit denen diese Produkte hergestellt werden. Und weltweit führende, im GW-Bereich tätige Solarhersteller stellen ihre aktuellen Geschäftsszenarien vor.
Diskussion über neueste Trends und die Zukunft der europäischen PV-Produktion und der gesamten Wertschöpfungskette kommen auch nicht zu kurz. Neben der integrierten Photovoltaik, etwa für Gebäude und Fahrzeuge, werden auch Charakterisierung und Messtechniken für Wafer, Zellen und Module vorgestellt. Zu guter Letzt bieten wir jungen Unternehmen und Start-ups eine Bühne, auf der sie ihre kreativen und neuartigen Konzepte und Technologien für die Energiewende präsentieren können. Wie Sie sehen, decken wir mit den Vorträgen ein breites Spektrum an aktuellen und zukünftigen Themen rund um PV-Produktionstechnologien ab.
3. Welche innovativen Produkt- und Maschinentechnologien erwarten uns auf der PV Manufacturing Stage?
Hier betrachten wir zum einen den Wandel, der auf dem Solarmarkt stattfindet. Bislang wurde für Solarmodule überwiegend auf die PERC-Technologie gesetzt. Langsam aber sicher geht der Trend mehr in Richtung von Solarmodulen mit passivierten Kontakten, zum Beispiel TOPCon oder SHJ, und Modulen mit modernen IBC-Zellstrukturen. Grund dafür sind die höheren Wirkungsgrade, die mit diesen Technologien erzielt werden. Ein weiteres Thema sind Perowskit-Silizium-Tandemzellen. Da mit diesen bereits extrem hohe Wirkungsgrade erreicht werden konnten, arbeiten Unternehmen nun daran, diese Technologie für die Massenproduktion tauglich zu machen.
Außerdem präsentieren Maschinen- und Anlagenbauer innovative Lösungen für Fertigungslinien, mit denen rekordverdächtige Durchsatzwerte bei niedrigen Gesamtbetriebskosten erzielt werden können. Mitglieder europäischer Forschungs- und Entwicklungsinstitute, die als Vorreiter für Innovationen in der Solartechnik gelten, gewähren Einblicke in ihre Lösungen und zeigen uns, wie diese durch enge Zusammenarbeit mit Anlagenbauern Einzug in die europäischen Produktionslinien finden können.
4. Im Fokus von Industrie und Politik steht derzeit, die PV-Produktion wieder nach Europa zu holen. Macht sich das im Programm der PV Manufacturing Stage bemerkbar?
Die gesamte PV-Wertschöpfungskette wieder in Europa anzusiedeln, hängt vor allem von technologischen Aspekten ab. Um es mit anderen Worten zu sagen: Wir müssen uns die Frage stellen, welche Technologien und Lösungen zu diesem Ausbau beitragen – aber auch, wie politische Rahmenbedingungen in Europa verbessert werden müssen, um die lokale Produktion wettbewerbsfähig zu machen. Hierzu gibt es eine eigene Session mit dem Titel „Neueste Technologietrends und die Zukunft der europäischen PV-Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, in der das Thema aus branchenpolitischer Sicht behandelt wird.
5. Warum sollten Teilnehmer der Intersolar Europe 2023 die PV Manufacturing Stage unbedingt besuchen?
Die Vorträge und Diskussionen bieten einen umfassenden Einblick in die wichtigsten technischen und wirtschaftlichen Themen, die unsere Branche beschäftigt. Wo sonst hat man die Möglichkeit, von führenden Unternehmen und Instituten für Solartechnologie zu lernen, die mit ihren Produkten wesentlich dazu beigetragen haben, den weltweiten Solarausbau im Terawatt-Bereich zu ermöglichen, und auch weiterhin unermüdlich daran arbeiten? Ich lade alle Teilnehmenden der Intersolar Europe ganz herzlich zu den Sessions der PV Manufacturing Stage ein. Wir von der VDMA-Fachabteilung Photovoltaik Produktionsmittel freuen uns sehr darauf, diese Veranstaltung auszurichten.